Siedlung in Zehlendorf
© Wirtschaftsförderung Steglitz-Zehlendorf, Foto: Steven Ritzer

Am Fischtal

Folgen Sie den Spuren berühmter Architekten der Zwanzigerjahre wie Hans Gerlach, Heinrich Tessenow und Hans Poelzig bei einem Besuch in der Zehlendorfer Siedlung Am Fischtal. Die Architekten der GAGFAH (Gemeinnützige Aktien-Gesellschaft für Angestellten-Heimstätten) stellten die Versuchssiedlung aus mehrgeschossigen Häusern, Eigenheimen und Wohnungen im Jahr 1928 unter der Bezeichnung „Ausstellung Bauen und Wohnen“ vor. Ihr gegenüber standen die Flachdachhäuser der GEHAG (Gemeinnützige Heimstätten-, Spar- und Bau-Aktiengesellschaft), was den berühmten „Zehlendorfer Dächerstreit“ im selben Jahr auslöste. Es war ein Streit zwischen Tradition und Moderne.

Lösungen für Wohnungsnot

Die Siedlungen entstanden auf dem Gelände zwischen Onkel Toms Hütte – eine nach einem beliebten Ausflugslokal benannte Siedlung am Grunewald – und dem Fischtalpark im Norden Zehlendorfs. Einer breiten Bevölkerung sollten Ideen zur Lösung der herrschenden Wohnungsnot vorgestellt werden. Die Architekten mussten sich an Kostenvorgaben und an maximale Gebäude- und Wohnungsgrößen halten und dabei eine finanzierbare Zins- und Mietsbelastung für mittlere und untere Einkommen im Auge behalten. So entstanden Einfamilienhäuser, bei denen sich Reihenhäuser, in Gruppen angeordnete Gebäudekomplexe und einzeln stehende Wohnbauten abwechselten, sowie Mietshäuser mit Etagenwohnungen und Wohnungen für Alleinstehende.

Zehlendorfer Dächerstreit

Das Ausstellungsgelände erstreckt sich als grüner Streifen am Fischtalpark. Die Häusergruppen der GAGFAH stehen in langer Reihe, herkömmliche Materialien und traditionelle symmetrische Bauweise mit Satteldächern dominieren. Klappläden, Spaliere und Pergolen zieren die Fassaden. Die GEHAG unter der Leitung von Bruno Taut, Hugo Häring und Otto Rudolf von Salvisberg hingegen setzten auf die serielle Bauweise mit farbintensiven Fassaden und Flachdächern. Der Volksmund nennt diese Siedlung aufgrund ihres farbigen Erscheinungsbildes „Papageiensiedlung“. Aufgrund der unterschiedlichen Bebauung bietet sich dem Besucher in der Straße Am Fischtal ein markantes Bild: links Steildächer, rechts Flachdächer. Die verschiedenen architektonischen Ansätze und die damit verbundene Weltanschauung lösten Ende der 1920er Jahre den legendären „Zehlendorfer Dächerkrieg“ aus: Tradition stand gegen Moderne, großzügiges Bauen gegen Lösungen der Wohnungsnot, die Sehnsucht nach Nestwärme gegen den Fortschritt. Zwischen beiden Gegensätzen steht vermittelnd das viele Grün des Wohngebietes. Dennoch gab es zu jener Zeit keine Architekturzeitschrift, die nicht ausführlich und regelmäßig über den Dächerstreit berichtete. Schließlich weitete dieser sich zur Grundsatzdebatte aus: Traditionalisten standen Vertretern des Neuen Bauens gegenüber.

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Kurz & Knapp

Adresse

Am Fischtal
14169 Berlin
Deutschland

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