Jagdschloss Grunewald

Berlins ältester Schlossbau, eine Renaissanceperle am Ufer des Grunewaldsees, zeugt von Kurfürst Joachim II. von Brandenburgs raffiniertem Geschmack. Das Jagdschloss Grunewald, errichtet ab 1542 für seine jagdlichen Rückzugsorte, präsentiert sich als harmonische Verbindung von Schloss, Hof und Nebengebäuden.

Joachim II., maßgeblich für die Renaissanceentwicklung in Berlin, beauftragte Lucas Cranach den Älteren und Jüngeren mit bedeutenden Werken, darunter Passionstafeln für die Stiftskirche und die einzigartige Serie von Herrschertugenden. Diese Schätze verleihen dem Schloss eine einzigartige Aura und zeugen von der künstlerischen Blütezeit am Berliner Hof im 16. Jahrhundert.
Die herausragende Cranach-Sammlung wird durch altdeutsche und altniederländische Gemälde der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten ergänzt. Besonders faszinierend ist die Porträtreihe brandenburgisch-preußischer Herrscher, die im Rahmen von Sonderführungen erkundet werden kann. Hier offenbart sich die Entwicklung der Porträtkunst von der Renaissance bis zur Romantik.

Ein weiterer Schwerpunkt der Dauerausstellung widmet sich der ursprünglichen Nutzung des Schlosses als Jagdstation. Kunstvoll werden hier die Jagdleidenschaft der Hohenzollern vom 16. bis ins frühe 20. Jahrhundert dargestellt. Hofjagden, Jagdfeste und die kunstvolle Integration von Jagdmotiven in königliche Schlösser werden anschaulich präsentiert. Im gegenüberliegenden Jagdzeugmagazin erhält der Besucher Einblicke in die wichtigsten Jagdarten in Brandenburg-Preußen.

Dieses einzigartige Ensemble aus Geschichte, Kunst und Jagdkultur macht das Schloss zu einem unvergleichlichen Anziehungspunkt inmitten des Grunewalds, wo die Renaissance in all ihrer Pracht weiterlebt.